Wieder ganz werden - Flow bewirken: Klinische Hypnose, therapeutische Berührung, Embodiment und Selbstregulation.

Präsenzseminar

Fr-Sa 2 Termine, 27.-28.03.2026, unterschiedliche Zeit


€ 360,00 inkl. 0% MwSt.

  • Veranstaltungsort: St. Nikolai - Klosterstern - Harvestehuder Weg 118, 20149 Hamburg
  • Kursnummer: Flow 2026 P
  • Niveau: 20
  • freie Plätze: 25
Inhalt:
Meine persönliche Erfahrung in der Anwendung von Hypnose-Psychotherapie bei Trauma-Patienten umfasst eine Zeitspanne von mehr als 30 Jahren. Im Verlauf meiner beruflichen Entwicklung wurde ich jedoch immer kritischer hinsichtlich meiner eigenen Hypno-Interventionsstrategien. Ich wurde mir der Tatsache bewusst, dass ich mich bei der Durchführung von Hypno-Interventionen lediglich von den traditionellen Konzeptionen des Bewusstseins mit ihrer kognitiven „Verkopftheit“ leiten ließ, statt das Bewusstsein als eingebettet im Selbst und in die Umwelt zu verstehen.

Das veranlasste mich zu der Einsicht, dass die Behandlung mit Hypnose nicht nur als intrapsychische kognitive Interventionsstrategie aufgefasst werden sollte, sondern vielmehr als Strategie, die in die therapeutische Beziehung eingebettet ist mit dem Ziel, meinen Patienten ein Gefühl der Sicherheit zu vermitteln. Mir wurde klar, dass die Gilde der Psycho- und Hypnotherapeuten in ihrem Streben nach Exzellenz den Körper und die Funktion des Nervensystems nur mit einem blinden Auge betrachtet haben: ein Riesenfehler.

Das hat bei mir eine Wende eingeleitet und ich begann in zunehmendem Maß Körperarbeit und somatische Ansätze in meine Arbeit mit klinischer Hypnose zu integrieren. Zu meiner Überraschung entdeckte ich dann, dass die Kombination von Hypnose und Körperarbeit einen „Neustart“ des inkohärenten autonomen Nervensystems bei meinen traumatisierenden Patienten ermöglicht und so hilft, ihr Nervensystem wieder neu zu regulieren. So wird das Erleben von „Ganzheit“, Flow, Kohärenz und Selbst-Regulation als Erfahrung eines inneren Heilungsvorgangs gefördert. Ich werde in diesem Workshop ganz praktisch das Vorgehen so demonstrieren, wie es auch in einem klinischen Setting zur Anwendung kommen kann.

Besondere Betonung wird darauf liegen, wie man therapeutische Berührung in vorsichtiger und ethisch vertretbarer Weise anwendet, wie man Embodiment ermöglicht, korrektives Erleben und Erfahrungen konzipiert und neue Balance, Selbstregulation, Ganzheit, Kohärenz und „Flow“ gestaltet. Bei der Kombination von Berührung und Embodiment in der Behandlung des Traumas ist es sehr wichtig, in der Arbeit mit dem physiologischen System langsam vorzugehen und den Körper zu stabilisieren, bevor das Trauma neu verhandelt wird. Wenn der Therapeut sich körperlichen Empfindungen widmet, muss er/sie Mittel und Fertigkeiten verfügbar haben zur Überprüfung, wie der Körper mit der erlebten Schwerkraft umgeht. Dazu gehört auch die Kenntnis, wie ein Zugang zum haptischen System des Klienten zur Förderung seiner Selbstregulation gefunden werden kann. Um dieses Ziel zu erreichen, sollte der Therapeut sowohl Trance als auch Berührung als sehr wirksame therapeutische Mittel nutzen.


Dozent:
Dr. Woltemade Hartman ist Klinischer Psychologe und Psychotherapeut in eigener Praxis in Pretoria, Südafrika. Er absolvierte Ausbildungen in Hypnotherapie an der Ericksonian Foundation in Phoenix, Arizona und Ego-State-Therapie bei Professor J. G. Watkins und Helen Watkins in Missoula, Montana.

Er ist Fachmann und Ausbilder in Hypnotherapie, Ego-State-Therapie sowie Eye Movement Integration (EMI) sowie Autor der Bücher "Ego state therapy with sexually traumatized children" und "Einführung in die Ego-State-Therapie"(2010). Dr. Hartman ist ehemaliges Vorstandsmitglied der South African Society of Clinical Hypnosis sowie des Health Professions Council of South Africa (HPCSA). Er ist Gründer und Direktor des Milton H. Erickson Institutes in Südafrika (MEISA).